Vorträge
DIGITALE DIASCHAU/POWERPOINT-PRÄSENTATION
- Geologie der Allgäuer Alpen Details
- Flora und Fauna der Allgäuer Alpen Details
- Klimawandel – Einfluss auf Natur und Mensch im Allgäu Details
- Skitourismus im Allgäu – Chancen, Schattenseiten und Blick in die Zukunft Details
- Floristische Raritäten und Besonderheiten des Allgäus Details
- Wildblumen des Allgäus Details
- Das Liebesleben von Tieren und Pflanzen Details
- Tarnen und Täuschen Details
- Orchideen des Allgäus Details
- Doldenblütler des Allgäus Details
- Korbblütler des Algäus Details
- Gräser des Allgäus Details
- Flora & Fauna – Eine etwas andere Betrachtung Details
- Flora und Fauna im Wertachtal Details
- Ene mene Krötenschleim – Das Leben der Erdkröte Details
- Von Lurchen, Nymphen und Ungeheuern – Das vielfältige Leben in unseren Bächen und Teichen Details
- Von Oberstdorf nach Italien – Eine Alpenüberquerung aus botanischer Sicht Details
- Die Bachmuschel im Unterallgäu Details
- Vom Urknall zum Allgäu – die letzten 14 Milliarden Jahre in 60 Minuten Details
- Wasserreichtum im Allgäu – Die Alpenflüsse und ihre Bedeutung für Mensch und Natur Details
- Wildpflanzen und ihre Nutzen Details
- Heimische Giftpflanzen Details
- Heimische Gifttiere Details
- Gesetzliche Grundlagen des Naturschutzes Details
- Gebietsfremde Arten in Deutschland Details
- Landeskundliche Vorträge: Papua Neuguinea, Mosambik, südliches Afrika Details
- Bergwanderungen: Allgäuer Alpen, Alpenüberquerung, Kapverden, Azoren, Grünes Band Details
Ein Ausflug in die Erdgeschichte verdeutlicht, wie die Alpen vor ca. 35 Millionen Jahren aus einem tropischen Flachmeeres emporgehoben wurden. Die Alpen stellen ein komplexes Gefüge aus Gestein und Sedimenten verschiedenen Alters und Herkunft dar. Jedoch nach einer kurzen Einführung in die unterschiedlichen Alpengesteine kann man sich leicht selbst erklären, warum einige unserer Berge wie sanfte Hügel und andere schroff und verkarstet erscheinen, oder warum manche Pflanzen auf bestimmten Bergen nicht zu finden sind.
Ein kurzer Ausflug in die Geologie der Allgäuer Alpen verdeutlicht die unwirtlichen Lebensbedingungen, denen Pflanzen und Tiere im Hochgebirge ausgesetzt sind. Anhand typischer, bedrohter und geschützter Arten wird aufgezeigt, welche erstaunlichen Anpassungen Flora und Fauna im Laufe der Evolution erfuhren, um ein karges Dasein in alpinen Lagen zu ermöglichen. Dennoch beeindrucken die Allgäuer Alpen durch eine bunte Vielfalt an Wildblumen, durch geschützte Pflanzen wie Edelweiß und Enzian, Giftpflanzen wie Eibe und Eisenhut, Fleisch fressende Pflanzen und andere Hungerkünstler. Ferner erfährt man allerlei Kurioses über unsere heimische Tierwelt, beispielsweise zur Gipfelbalz des Schwalbenschwanzes, über Ballon fahrende Spinnen oder Keuschheitsgürtel beim Apollofalter. Schließlich werden die Gründe für die Gefährdung von Tier- und Pflanzenwelt sowie der alpinen Lebensräume dargestellt.
Unser Klima wird immer verrückter: Der heißeste, der stürmischste, der trockenste, der kälteste… Es vergeht kaum kein Monat ohne neuen Superlativ. Welche Folgen aber hat der Klimawandel auf unsere Tier- und Pflanzenwelt? Der Klimawandel bringt die Jahreszeiten durcheinander und damit nicht nur den Fahrplan der Zugvögel. Fürsorgliche Vogeleltern auf der Suche nach Futter für ihre Brut schauen in die Röhre, da die Entwicklung von Insekten und Vögeln zusehends asynchron verläuft. Pflanzen blühen früher und fallen späten Frösten zum Opfer. Gebietsfremde Arten, Schädlinge und Krankheiten sind Gewinner des Klimawandels und können bereits in unseren Breiten angetroffen werden. Die Alpen und ihre Lebensräume reagieren besonders empfindlich auf den Klimawandel. Da es wärmer wird, folgen Tiere und Pflanzen ihrem Temperaturoptimum und „wandern“ weiter nach oben. Was passiert, wenn sie das Ende der Fahnenstange erreicht haben? Welche wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen bringt der Klimawandel mit sich? Welche Folgen hat der Klimawandel schließlich auf unsere Freizeitaktivitäten? Wie steht es um den Skitourismus? Im Vortrag wird versucht, anhand von eigenen Untersuchungen und Beispielen aus dem Allgäu Antworten auf einige dieser Fragen zu finden.
Skitourismus ist zweifelsfrei ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für das Allgäu. Die Region hat 125 Liftanlagen mit ca. 405 Pistenkilometer zu bieten, davon sind 30% beschneit. Genaue Zahlen für das Allgäu zu Kapazitäten der Liftanlagen, Besuchern und Umsätzen gibt es nicht, jedoch rechnet der Verband Deutscher Seilbahnen mit einem deutschlandweiten Jahresumsatz von 740 Mio. Euro, Wertschöpfung und Sicherung von Arbeitsplätzen inklusive.
Mit großem Aufwand werden Pisten beschneit und präpariert, die Zahlen von Befürwortern und Gegnern zum erforderlichen Energiebedarf differieren erwartungsgemäß. Sicher aber ist, dass Beschneiung und Skitourismus ihre Spuren in der Natur und beim Menschen hinterlassen: Aufgeschreckte Wildtiere durch Variantenfahrer und Flutlichtanlagen, Veränderung der Pflanzenzusammensetzung durch Beschneiung, Probleme für Gewässer durch Wasserentnahme bis hin zu kilometerlangen Staus. So mancher genervte Einheimische spricht sogar schon von „Overtourism“.
Wie wirkt sich der Klimawandel in Zukunft mit steigenden Temperaturen und sinkender Anzahl an Frosttagen auf den Skitourismus aus? Der Verband Deutscher Seilbahnen spricht von einer geringfügigen Auswirkung auf deutsche Skigebiete und geht in den nächsten 30 Jahren von einer sehr hohen Schneesicherheit mit Hilfe von Beschneiung aus. Eine Untersuchung der OECD prognostiziert hingegen bei einem weiteren Temperaturanstieg das Aus von2/3 der Skigebiete und eine Studie des DAV führt an, dass die Schneesicherheit bei steigenden Temperaturen selbst in höher gelegenen Skigebieten nicht mehr gewährleistet sei.
Skitourismus – Fluch und Segen zugleich. In Anbetracht steigender Temperaturen sollten öffentliche Mittel statt in die Modernisierung von Seilbahnen lieber in die Suche nach alternative, schneehöhen-unabhängige Angebote für Wintergäste investiert werden.
Die Pflanzenwelt des Allgäus glänzt nicht nur aufgrund ihrer Vielfalt sondern birgt eine Reihe von Arten, die die Herzen von Botanikern und Naturliebhabern höher schlagen lassen. Zunächst begeben wir uns auf einen Exkurs in die Vergangenheit und beleuchten die Geschichte von Eiszeitrelikten wie Zwerg-Birke, Riednelke, Silberwurz und Kleiner Teichrose, die seit der letzten Kaltzeit trotz Klimaerwärmung an kalten Strandorten überleben konnten. Eine besondere Verantwortung tragen wir für Arten, deren Verbreitungsschwerpunkt innerhalb Deutschlands im Allgäu liegt, sowie für endemische Pflanzen, die weltweit einzig und allein bei uns vorkommen. In diesem Zusammenhang betrachten wir Arten wie das Bayerische Löffelkraut, deren Verlust nicht nur von regionaler, sondern von globaler Bedeutung wäre. Ferner richten wir den Blick auf seltene Arten wie Schachblume, Drachenwurz, Ragwurz-Arten und Pimpernuss sowie stark gefährdete oder im Bestand bedrohte Arten wie Wendelähre, Schwefel-Anemone, Strauß-Glockenblume und Tamariske. Schließlich beschäftigt uns das Schicksal von Pflanzen, die im Allgäu mittlerweile als ausgestorben gelten, wie das Karlszepter. Zwar sind einige der portraitierten Pflanzen recht unscheinbar, jedoch auf ihre Weise sehr bedeutungsvoll.
Die Pflanzenwelt des Allgäus glänzt durch ihre Vielfalt, die die Herzen von Naturliebhabern höher schlagen lässt: die beeindruckende und bunte Schönheit von Wildblumen mit geschützten Pflanzen wie Enzian und Knabenkräuter, Medizinalpflanzen von Arnika bis Zinnkraut und Giftpflanzen wie Tollkirsche, Eisenhut, Germer und Herbstzeitlose. Zunächst jedoch führt eine Zeitreise in die Erdgeschichte, um aufzuzeigen, welchen drastischen Änderungen Flora durch Kontinentalverschiebung und wiederkehrende Kaltzeiten unterworfen waren. Dann werden Beispiele von Eiszeitrelikten, endemischen, seltenen und gefährdeten Arten vorgestellt und man erfährt allerlei Kurioses über die heimische Pflanzenwelt.
Tricksen und Schummeln garantieren den Fortpflanzungserfolg bei Pflanzen und Tieren. Tiere werden zur Bestäubung von Pflanzen und zur Samenverbreitung vor den Karren gespannt. Dabei ist scheinbar jedes Mittel recht, selbst Geiselnahme und Fußfesseln. Der Liebesrausch der Tiere wird von Orchideen und anderen Pflanzen für ihre eigene Fortpflanzung missbraucht und wird sogar manchem ahnungslosen Opfer durch tödliche Pilze oder hungrige Raubtiere zum Verhängnis. Auch im Tierreich gibt es kaum etwas, was die Evolution (oder der liebe Gott) nicht erfunden hätte und reicht von lebendgebärenden Salamandern, Tieren mit Penisknochen, Brautgeschenken bei Skorpionsfliegen, Keuschheitsgürtel bei Schmetterlingen, Gipfelbalz bei Insekten bis hin zur Geschlechtsumwandlung bei Fischen.
Das Leben ist hart und nicht immer werden die erbrachten Dienstleistungen belohnt, wie uns das Beispiel der zechprellenden Hummel lehrt. Jedoch hat sich, wie bei uns Menschen, auch im Tier- und Pflanzenreich auf lange Sicht das Prinzip Ehrlichkeit bewährt. Sie ahnen es nicht, aber all diese Kuriositäten passieren direkt vor Ihrer Haustür. Interessiert? Dann schauen Sie doch einmal genauer hin!
Wer gut getarnt ist, lebt länger. Ein weißer Schneehase im Schnee ist wenig auffällig, und somit keine leichte Beute. Tarnung durch Nachahmung ist weit verbreitet, sei es zum Schutz vor dem Gefressenwerden oder aber, um Beute zu machen: Stellen Sie sich einen Schmetterling vor, der aussieht wie ein vertrocknetes Blatt oder eine gelbe Spinne, die in einer gelben Blüte ihrer Beute auflauert. Blätter, Zweige oder Blüten, aber auch unbelebte Dinge wie „Vogeldreck“ dienen als Modell, um von Tieren zu Tarnzwecken nachgeahmt zu werden. Sogar Augenflecken auf Flügeln von Schmetterlingen und Raupen wirken für Beutegreifer wie Vögel bedrohlich und schrecken sie ab. Gelb-schwarze Baken und Warnschilder kündigen nicht nur dem Menschen Gefahren an, gleicherlei Warnfärbung präsentieren Wespen und Hornissen, um ihre „Gefährlichkeit“ zu signalisieren. Durch Nachahmung dieser Warnfärbung tun ungefährliche „Trittbrettfahrer“, beispielsweise Schwebfliegen, so, als seien auch sie ungenießbar. Ferner werden ganze (Insekten-)Staaten getäuscht und für Ammendienste vor den Karren gespannt. Selbst Pflanzen sind Teil des Neppersystems: Insekten werden auf trickreiche Weisen hinter’s Licht geführt und angelockt, um Blüten zu bestäuben. Liebeshungrige Männchen tappen dabei besonders leicht in die „Falle“. Während des Vortrags werden hierzu viele Beispiele aus der heimischen Tier- und Pflanzenwelt präsentiert.
Die Fähigkeit, sich über die Artgrenzen hinweg zu vermehren, ist vermutlich der Grund für die bemerkenswerte Vielfalt der Orchideen: Mit etwa 25.000 Arten weltweit sind sie eine der artenreichsten Familien innerhalb der Blütenpflanzen. Auch das Allgäu verfügt mit etwa 50 Arten über eine veritable Orchideenvielfalt. Tricksen und Schummeln garantieren den Fortpflanzungserfolg dieser Familie. Dabei ist scheinbar jedes Mittel recht, selbst Geiselnahme, Fußfesseln oder der Missbrauch des Liebesrausches mancher Tiere. Orchideen produzieren unzählige winzige Samen, die sich aber ohne die Hilfe eines Ammenpilzes nicht entwickeln könnten. Manche Orchideen hängen sogar ihr Leben lang am Tropf einer Wirtspflanze. Diese und viele weitere kuriose Fakten werden anhand von Beispielen der Allgäuer Orchideenflora vorgestellt.
Von den weltweit über 3.500 Arten der Familie Doldenblütler und 107 Arten Deutschlands wurden 67 Arten für das Allgäu beschrieben. Zahlreiche Arten wie Engelwurz, Giersch, Kümmel, Kerbel und Sanikel werden als Gewürz, Küchenkraut oder in der Volksmedizin genutzt. Da es eine Reihe ungenießbarer sowie giftiger Arten wie Gefleckter Schierling gibt, ist das zweifelsfreie Erkennen für die Nutzung dieser Pflanzen unabdingbar. Der Vortrag beschäftigt sich mit den Arten des Allgäus, ihrer Bestimmung, Ökologie, Inhaltsstoffe und Nutzung sowie der Unterscheidung von Doppelgängern.
Die Korbblütler sind mit weltweit mehr als 24.000 Arten in über 1.600 Gattungen eine der artenreichsten Familien der Blütenpflanzen. In Deutschland kommen über 500 Arten vor, im Allgäu mehr als 350. Arten wie Arnika, Beifuß, Kamille, Estragon, Sonnenblume, Endiviensalat, Chicorée, Alant, Topinambur, Schwarzwurzel, Ringelblume und Färberdistel werden beispielsweise als Gemüse, Gewürz, Küchenkraut, als Medizinalpflanze oder zur Gewinnung von Öl, Farbstoffen oder Insektiziden genutzt. Da es eine Reihe ungenießbarer sowie giftiger Arten wie Greis- und Kreuzkräuter gibt, ist das zweifelsfreie Erkennen für die Nutzung dieser Pflanzen unabdingbar. Der Vortrag beschäftigt sich mit den Arten des Allgäus, ihrer Bestimmung, Ökologie, Inhaltsstoffe und Nutzung sowie der Unterscheidung von Doppelgängern.
Flora & Fauna – Eine etwas andere Betrachtung
Man erfährt Kurioses über typische, häufige, weit verbreitete, gebietsfremde, bedrohte, giftige, seltene, ausgestorbene und geschützte Tier- und Pflanzenarten des Allgäus, beispielsweise zu fleischfressenden Pflanzen, Waidmannssprache, Schwangerschaftsabbruch zu Großmutters Zeiten, Binsenweisheiten, die in die Binsen gehen, Krottenblätter und Krottenstängel, Penisknochen bei Raubtieren und Fledermäusen, Wettrüsten zwischen Fledermäusen und Nachtfaltern, warum Vögel im Winter kalte Füße bekommen, Geschlechtsumwandlung bei Fischen, wie die „Pille“ bei Fischen wirkt, Ballon fahrende Spinnen, Düsenantrieb bei Libellenlarven, Libellen als Feuermelder, warum man sein Auto besser nicht unter Linden parkt, Rendez-vous von Schmetterlingen, Keuschheitsgürtel bei Ritterfaltern, explodierende Käfer und zechprellende Hummeln.
Kommen Sie mit auf eine Reise vom Wertachursprung in Oberjoch bis zur Mündung in den Lech in Augsburg. Entlang der 140 km verwandelt sich die Wertach von einem stellenweise reißenden Gebirgsbach in einen langsam fließenden Fluss mit zahlreichen Stauseen, durchquert verschiedene Fischregionen, fließt vorbei an Auwaldresten, ist oft begradigt und eingezwängt in ein Korsett aus Dämmen, angestaut, neuerdings mancherorts aber auch wieder renaturiert. Die Vielfalt an Lebensräumen bietet ein Zuhause für zahlreichen Tier- und Pflanzenarten, darunter auch einer Reihe naturschutzfachlich wertvollen und interessanten Arten wie Helm-Knabenkraut, Pirol und Biber. Schließlich nutzen Alpenschwemmlinge das Taxi Wasser, um vom Hochgebirge weit ins Vorland zu gelangen.
Ene mene Krötenschleim – Das Leben der Erdkröte
Gemäß 3. Buch Mose ist die Kröte unrein. Sie galt als hässlichstes Tier der Schöpfung, Symbol des Teufels und des Todes. In östlichen Kulturen hingegen wird die Kröte als Symol für Glück und Fruchtbarkeit gesehen. Auch heute noch ist die Redewendung “Ein Kröte schlucken” gebräuchlich. Bekommt man Warzen, wenn man Kröten berührt? Diese und viele weiteren Fragen zu Biologie, Fortpflanzung, Wanderverhalten, Verbreitung, Bestand, Gefährdung und Schutz werden im Vortrag behandelt.
Von Lurchen, Nymphen und Ungeheuern – Das vielfältige Leben in unseren Bächen und Teichen
Was ist das Leibgericht der Wasseramsel? Welcher Fisch schmeckt nach Thymian? Was hat es mit dem Salamanderefresser auf sich? Welcher Floh juckt nicht? Was passiert, wenn etwas in die Binsen geht? Die Antworten auf diese Fragen und viele weitere interessante Infos zur Tier- und Pflanzenwelt in unseren Still- und Fließgewässern, zur Gefährdung unter anderem durch den Klimawandel und Schutzmaßnahmen präsentiert der Biologe Dr. Michael Schneider in diesem Vortrag
Lassen Sie sich verzaubern von der Blumenpracht entlang des Europäischen Fernwanderwegs E5 und der Via Alpina. Die fünftägige Wanderung führte von Oberstdorf über die Allgäuer Alpen nach Holzgau im im Lechtal, weiter über die Lechtaler Alpen nach Zams im Inntal, über die Ötztaler Alpen nach Mittelberg im Pitztal, von dort über Gletscher nach Vent und schließlich vorbei an der Ötzifundstelle nach Vernagt im Schnalstal. In den Zentralalpen findet man häufig Alpenpflanzen, die im Allgäu nur von wenigen Standorten bekannt sind. Grund für diese Artenvielfalt sind die unterschiedlichen geologischen Formationen und Böden entlang der Route.
Die Mehrzahl der Bachmuschelvorkommen Deutschlands liegt in Bayern, wo die Vorkommen in Schwaben konzentriert sind. Für die Erhaltung dieser streng geschützten Art hat Bayern deshalb eine besondere Verantwortung. Im Landkreis Unterallgäu findet man mehrere größere Vorkommen. 2009 wurde das Biodiversitätsprojekt „Bachmuschel im Unterallgäu“ ins Leben gerufen. Der Vortrag informiert über die Projektziele, über das Leben der Bachmuschel und über notwendige Schutzmaßnahmen, um den Erhaltungszustand der Bachmuschel im Unterallgäu sicherzustellen und zu verbessern.
Der Vortrag erzählt die Geschichte der Allgäuer Landschaft vom Anbeginn bis in die heutige Zeit. Die Phasen der Entwicklung dieser einzigartigen Landschaftskulisse werden kurz skizziert. Einem Exkurs in die Alpenentstehung folgt ein Blick auf den Wandel der Landschaft durch wiederholte Vereisungen. Schließlich beginnen Steinzeitmenschen, den nacheiszeitlichen Urwald für Weideflächen zu öffnen, bis die Rodungen durch Bergbauern im Mittelalter ihren Höhepunkt erreichten. Ferner wird die Frage beantwortet, welche Tiere und Pflanzen in der jeweiligen Zeit gelebt haben und welche Zeugnisse wir von ihrer Existenz kennen.
Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel, unabdingbar für unsere Gesundheit, wichtig für Hygiene, für Landwirtschaft, Industrie, Tourismus und für Freizeitaktivitäten. Wasser ist geistiges Futter für Forscher, Dichter und Denker und von spiritueller Bedeutung in Philosophie und Religion. Wasser ist Lebensraum und Klima. Wasser ist ein einzigartiger Stoff, ohne dessen ungewöhnliche physikochemische Eigenschaften Leben nicht möglich wäre. Ein Blick auf die Klimakarte zeigt eindrucksvoll den Wasserreichtum im Allgäu. Viele Allgäuer Ortsnamen haben einen Namensbestandteil, der mit „Wasser“ in Zusammenhang steht und viele Allgäuer Ortswappen zeigen Wasser, Mühlen, Fische und andere Hinweise auf den Wasserreichtum der Region: Hunderte Kilometer von Gebirgsbächen und Alpenflüssen sowie knapp 100 Seen und Weiher mit charakteristischen Lebewesen. Wasser ist ein Segen für die Region, Wirtschaftsfaktor durch Wasserkraft sowie Voraussetzung für Milchwirtschaft und Tourismus. Andererseits ist Wasser Fluch zugleich und bringt Hochwasser und Überschwemmungen. Der Mensch versucht sich dagegen zu wappnen, nicht immer erfolgreich und zum Vorteil für andere Lebewesen. Beim Blick auf die zunehmenden Wetterextreme stellt sich schließlich die Frage nach der Zukunft des Wasserreichtums.
In weniger industrialisierten Gesellschaften holt der Mensch viele Dinge des täglichen Lebens aus der Natur: Nahrung, Medizinalpflanzen, Baumaterial, Feuerholz und Rohstoffe für Kleidung und Schmuck, um nur einige zu nennen. Auch in Mitteleuropa war vor einigen Generationen das Überleben der Menschen stark von der Natur abhängig. Das Allgäu bietet eine große Vielzahl an Wildpflanzen, die gesammelt und auf die eine oder andere Weise genutzt werden können.
Der Vortrag zeigt Beispiele von essbaren Wildpflanzen, die als Kräuter und Gewürze Anwendung finden, die für die Zubereitung von Blattgemüse und Salaten oder als stärkehaltiges Wurzelgemüse verwendet werden können. Ferner lassen sich aus bestimmten Früchten und Samen Getränke oder Süßes herstellen und manche Blüten eignen sich hervorragend für die Dekoration von Gerichten. Ein kurzer Exkurs zeigt giftige und ungenießbare Doppelgänger sowie wichtige Unterscheidungsmerkmale zu genießbaren Wildpflanzen. Eine wahre Renaissance erlebt die Nutzung von Heil- und Medizinalpflanzen, die vorbeugend zur Abwehr sowie zur Therapie von Krankheiten verwendet werden, Beispiele hierfür werden vorgestellt. Schließlich werden Wildpflanzen gezeigt, die sich zum Färben, als Faser-, Holz- und Gerbsäurelieferanten, als Futterpflanzen sowie als Orakelpflanzen eignen.
Die Lebensweise unserer Vorfahren in enger Verbindung mit der Natur war von gebührendem Respekt für die Natur geprägt. Auch wir sind beim Sammeln von Wildpflanzen zur nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen aufgefordert. Mit entsprechenden gesetzlichen Regelungen schließt der Vortrag.
Von Arnika bis Zypressen-Wolfsmilch: weit über 100 giftige und ungenießbare Pflanzenarten sind im Allgäu heimisch. Einige davon, wie Blauer Eisenhut, Maiglöckchen, Eibe, Roter Fingerhut, Tollkirsche oder Herbstzeitlose sind unter Umständen tödlich für den Menschen. Der Vortrag liefert zwar keine Anleitung zum Giftmord, wohl aber interessante und allgemein verständliche Informationen beispielsweise über die wichtigsten Giftklassen, zur ökologischen Funktion der Gifte, deren Wirkung und therapeutischen Bedeutung.
Mit Bienen und Wespen hat sicherlich schon jeder Bekanntschaft gemacht und deren schmerzhaften Stich erfahren. Jedoch gibt es eine Vielzahl weiterer heimischer Gifttiere, die man kaum kennt, da Bisse von Spinnen und Schlangen bei uns sehr selten sind oder man normalerweise Molch, Kröten und anderes giftiges Getier nicht in den Mund nimmt. Im Vortrag werden interessante und allgemein verständliche Informationen beispielsweise zu Giftklassen, der ökologischen Funktion der Gifte und Beispiele von giftigen Spinnen, Insekten, Amphibien, Reptilien und Säugetieren präsentiert.
Wie funktioniert die Naturschutzverwaltung in Bayern? Was ist der Unterschied zwischen einem Nationalpark und einem Naturschutzgebiet? Dürfen Schlüsselblümchen gepflückt werden? Wissenswertes über Biotop- und Artenschutz sowie Bußgeld- und Strafvorschriften werden anhand internationaler Übereinkommen, Richtlinien der Europäischen Union wie der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie sowie nationaler Gesetze und Verordnungen wie des Naturschutzgesetzes erörtert.
Niemand vermutet Schlimmes hinter Kartoffel und Tomate, die zu Christoph Columbus Zeiten von Südamerika nach Europa gelangten. Die meisten gebietsfremden Tier- und Pflanzenarten, die sich im Laufe von Jahrhunderten bei uns verbreitet haben sind harmlos, lediglich Arten, die sich unkontrolliert vermehren, wie Drüsiges Springkraut, Herkulesstaude, Staudenknöterich, Ambrosie oder Wandermuschel können unabsehbare wirtschaftliche, ökologische und gesundheitliche Folgen nach sich ziehen. Gebietsfremde Arten sind die drittwichtigste Ursache für den Verlust von Artenvielfalt. Alleine in Deutschland gibt es schätzungsweise 4 000 gebietsfremde Tier- und 12 000 gebietsfremde Pflanzenarten. Im Vortrag wird die Geschichte einiger harmloser aber auch bedenklicher Einwanderer vorgestellt, ihre Herkunft, die Gründe für ihren Import, die Auswirkungen der “Invasion” sowie Bekämpfungsmaßnahmen dargestellt.
● Papua Neuguinea: “Sehnsucht nach der Südsee”
● Mosambik: “Olá Moçambique”
● Südliches Afrika: “Himmel über Afrika”
Bergwanderungen: Geologie, Flora und Fauna
- Von Lamprechts nach Lamprechts – Rund um den Ifen (6. bis 13. August 2016; 170 km, 7.500 Höhenmeter): Lamprechts – Thalkirchdorf – Hündle, Falken nach Siebratsgfäll, dann weiter nach Schoppernau, über das Lechquellengebirge, Biberacher Hütte, Göppinger Hütte zur Freiburger Hütte am Formarinsee, weil das Wetter schlecht war fiel das Steinere Meer ins Wasser, deshalb auf dem Lechweg über Lech nach Warth und wegen Schneefalls Anfang August 2016 nicht übers Haldenwanger Ecke und Mindelheimer Mütte sondern über den Hochalppass nach Baad, Riezlern, Rohrmoos, Baderschwang, Siplinger, Gunzesrieder Tal, Hochgrat, Ehrenschwanger Tal, Denneberg, Thalkirchdorf – Lamprechts
- Allgäuer Hauptkamm von West nach Ost (6. bis 14. August 2017; 100 km, 5.000 Höhenmeter): Baad – Kemtner Scharte – Mindelheimer Hütte – Haldenwaner Eck – Rappenseehütte – Heilbronner Weg – Kemptner Hütte – Kreuzeck – Himmeleck – Prinz-Luitopld-Haus – Hinterhornbach – Petersalpe – Vorderhornbach – Eibigenalb
- Rund um den Sorgschrofen (31.Juli bis 9.August 2018; 160 km, 11.000 Höhenmeter): Pfeiffermühle – Jungholz – Vilstal – Kienberg Fallmühle – Breitenberg – Aggenstein – Füssener Jöchle – Otto-Mayer Hütte – Nesselwängler Scharte – Gimpelhaus – Nesselwämgle – Rauth – Birkental – Landsberger Hütte – Jubiläumsweg – Schrecksee – Prinz Luitpold Haus – Laufbacher Eck – Seealpsee – Gleitweg – Oytal – Oberstdorf – Bettlerrücken – Oberstdorf – Nebelhorn -Engeratsgundsee – Schwarzenberghütte – Hinterstein – Willersalpe – Ponten – Bschießer – Wannenjoch – Iseler – Oberjoch – Ornach – Spieser – Wertacher Hörnle – Pfeiffermühle mit Edelweiß, Ferkelkraut, Alpensalamander, Gämsen und Murmeltieren.
- E5 – Von Oberstdorf nach Vernagt (4. Bis 9. August 2012; 85 km, 5.500 Höhenmeter): Oberstdorf – Mädelejoch – Holzgau – MAdau – Memminger Hütte – Zams – Kreuzjoch – Wenns – Mittelberg – Braunschweiger Hütte – Polleskogel – Tiefenbach – Vent – Martin-Busch-Hütte – Similaun – Vernagt
- Wandern auf Vulkanen 1: São Miguel, Azoren, 2018
- Wandern auf Vulkanen 2: São Nicolão, Kapverden, 2016
- Wandern auf dem Grünen Band: Von Fladungen nach Gerstungen, 2019